Interview mit Jürgen Wünschenmeyer
Wunderschöne Erlebnisse
Ein Interview mit Jürgen Wünschenmeyer
Herr Wünschenmeyer, wie fühlten Sie sich als kleiner Junge mutterseelenallein im Bus nach Augsburg?
Großartig. Meine Mutter hatte mich in Feuchtwangen an den Busfahrer Charly Brown übergeben. Sie sagte ihm, in Augsburg würde meine Oma mit ihrem altdeutschen Schäferhund auf mich warten. Ich durfte vorne sitzen und fühlte mich wie der »King of the Road«. Von da an bin ich fast jedes Jahr mit dem Bus zur Oma gefahren.
Offenbar der Beginn einer großen Leidenschaft. Denn schon mit 16 Jahren haben Sie als Busbegleiter gejobbt.
Es war der beste Ferienjob überhaupt. Ich habe den Busgästen in Deutsch und Englisch von den Sehenswürdigkeiten entlang der Romantischen Straße erzählt. Das war gut fürs Selbstbewusstsein und gut fürs Allgemeinwissen. Ich habe dann im Englisch-Leistungskurs ein Referat über die Donau gehalten, mit viel Hintergrundwissen aus meiner Zeit als Reiseleiter. Da haben sogar meine Lehrer, die mich ja nicht so als Musterschüler kannten, gestaunt.
Auch Ihre BWL-Diplomarbeit haben Sie der Romantischen Straße gewidmet ..
Ich hatte ja bei meinem Studium in Ravensburg den Schwerpunkt Tourismus gewählt. Meine Abschlussarbeit war ein Handbuch für Reiseleiter. Es diente, in verdichteter Form natürlich, über viele Jahre als Leitfaden für die Busbegleiter auf der Romantischen Straße.
